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Hochzeitsbräuche

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Griechische Hochzeitsbräuche

Den lebenslustigen Griechen verdirbt so schnell nichts die Laune! Auch in weniger guten Zeiten werden Hochzeiten gerne und auch sehr ausgiebig gefeiert. Oft nimmt in kleineren Ortschaften dann auch das ganze Dorf teil. Da werden dann auch noch oft die alten Traditionen gelebt.

In größeren Städten wird dann schon eher explizit eingeladen, aber auch hier ist die Gästeschar eher gross.


Die Verlobung

In Griechenland ist es vor allem in ländlichen Gegenden sowie auf den Inseln noch Brauch, dass sich die zukünftigen Eheleute vor der Hochzeit verloben. Idealerweise hält der junge Mann beim Vater der Freundin um ihre Hand an. Ist die Hochzeit beschlossen, segnet ein Priester die Ringe, die an der linken Hand getragen werden. Die Gäste wünschen dem neuen Paar „Kalá Stefána" (eine glückliche Ehe) oder „I Óra i kalí" (dass die schöne Stunde kommt = die Ehe). Leider verschwindet dieser Brauch langsam immer mehr.


Hochzeitsvorbereitungen

Die "Príka"(die Mitgift) für die Tochter wurde 1983 per Gesetz abgeschafft. Es war (und ist es auch teilweise heute noch) üblich, dass Töchter eine Wohnung oder gar ein Haus als Brautgeschenkt erhalten haben. Nicht wenige Väter haben sich so hochverschuldet und waren froh, wenn ein Junge geborgen wurde. Oft mussten auch die Brüder beim Bau einer Wohnung oder eines Hauses für die Schwester mithelfen. Der Ehemann zieht also in das Haus der Ehefrau!

Seit Mitte der 1980er Jahre ist die zivile Trauung der kirchlichen Eheschliessung gleichgestellt.

In Griechenland gibt es einige Traditionen, bei denen die Gäste mit Bargeld ausgerüstet sein sollten, da der Brauch von ihnen eine Spende verlangt.


Besichtigung der Aussteuer

In der Woche vor der Hochzeit haben die Familie und Freunde des Brautpaars die Gelegenheit, die Aussteuer der Braut zu bewundern. Laut alter Tradition wird diese von der Braut noch oft selbst angefertigt (gehäkelte oder bestickte Tischdecken, Bettwäsche und weitere Haushaltswäsche). Die Gäste werden mit Köstlichkeiten bewirtet und es wird erwartet, dass Geldstücke oder Scheine auf der Aussteuer zurückgelassen werden.


Hochzeitskleidung

Die Braut
kleidet sich in ein weißes Brautkleid, das nicht gekauft, sondern ausgeliehen wird. Das Brautkleid darf der Bräutigam nicht gesehen werden. Die Braut sucht mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter das Kleid aus. Der Brautschleier, Handschuhe, Schuhe und auch Unterwäsche werden von der Schwiegermutter bezahlt.

Auch der Bräutigam geht mit seiner zukünftigen Schwiegermutter den Anzug aussuchen. Anders als das Kleid, wird der Anzug jedoch gekauft. Sowohl das Brautkleid als auch der Anzug werden nach dem Kauf/Ausleihen von den jeweiligen Schwiegermüttern mitgenommen.

Erst am Tag vor der Hochzeit werden diese von ledigen Geschwistern und/oder Freunden ins jeweilige Elternhaus gebracht. Vor der Übergabe der Kleidung werden vor dem Haus traditionelle griechische Tänze aufgeführt und die Kleidung selbst muss auch noch einmal mit Geld ausgelöst werden. Anschließend werden die Überbringer zum Essen eingeladen.


Eine Woche Trennungsschmerz

Die Tradition besagt, dass sich Braut und Bräutigam eine Woche vor der Hochzeit nicht mehr sehen dürfen. Heute wird das mancherorts etwas lockerer gesehen, aber auf jeden Fall verbringen Braut und Bräutigam den Abend vor ihrer Hochzeit getrennt voneinander mit ihren Familien und Freunden.


Ankleiden der Braut

Die Braut wird am Morgen der Hochzeit von ihren unverheirateten Freundinnen und ihren weiblichen Verwandten angekleidet. Auf der Sohle der Schuhe werden die Namen der unverheirateten Helferinnen notiert. Die Trägerinnen der Namen, die am Ende der Feier noch lesbar sind, werden als nächste heiraten. Das Anziehen der Schuhe ist Aufgabe des Brautvaters. Wenn die Braut erklärt, dass ihr der Schuh zu groß sei, stopft er Geldscheine in den Schuh. Erst wenn die Braut nichts mehr sagt, ist das Anziehen beendet. Das Geld wird unter den Mädchen, welche der Braut beim Ankleiden behilflich waren, verteilt.


Ankleiden des Bräutigams

Auch hier ist wieder Bargeld gefragt. Der Bräutigam wird im Beisein seiner (auch unverheirateten) Freunde angekleidet und von einem Freund rasiert. Beschwert sich der Bräutigam über ein zu stumpfes Messer, müssen die Zuschauer Bares in einen Korb werfen. Dieses Geld darf dann der rasierende Freund behalten.


Hochzeitsgeschenke

Wenn der Gast Gegenstände schenken möchte, so werden diese üblicherweise vor der Hochzeit entweder im Haus der Braut oder im zukünftigen Haus des Paares abgegeben – am Tag selbst überreicht man keine Geschenke. Oft wird aber Geld geschenkt, welches mit dazu dient, die oft riesigen Feiern zu finanzieren. Dies passiert nach der Eröffnung der Feier, wenn das Brautpaar den Brautwalzer tanzt. Ein Verwandter sammelt derweil mit einem Beutel Geld bei den Gästen, welches dann der Braut ans Kleid geheftet wird.


Der Weg zur Kirche

Bevor sich die Braut mit ihren Gästen, die sich in ihrem Elternhaus eingefunden haben, auf den Weg zur Kirche macht, werden (vorwiegend auf der Straße) griechische Volkstänze, die im Kreis angelegt sind, getanzt. Anschließend begibt sich die Hochzeitsgesellschaft zu Fuß auf den Weg zur Kirche. Vorne gehen Musiker, unmittelbar gefolgt von der Braut und deren Trauzeugen. Dahinter folgen die Gäste, die direkt hinter der Braut tanzen. Wer nicht tanzen möchte, bildet das Schlusslicht des Hochzeitzuges. Kommt die Gesellschaft an einer Kreuzung vorbei, wird darauf gehalten, um dort zu tanzen. So kann es einige Zeit dauern, bis die Kirche erreicht wird. Der Bräutigam und dessen Gäste haben sich dort bereits bei der Kirche eingefunden. Der Bräutigam warte als vor der Kirche auf seine Braut.


Während der Hochzeitszeremonie

In der orthodoxen Kirche sind die Hochzeitsrituale schon seit sehr langer Zeit mehr oder weniger unverändert. Viele Handlungen werden drei Mal ausgeführt, da sie auf die Dreifaltigkeit Gottes Bezug nehmen.

Während dem Höhepunkt im orthodoxen Hochzeitsgottesdienst übergeben der «Koumpáros» (Trauzeuge) und die »Koumpára» (Trauzeugin) dem Priester die Ringe. Dieser kreuzt dann die »Stefánes» (Kränze/Kronen), welche mit einem Band verbunden sind, drei Mal über den Köpfen der Brautleute. Danach legt er ihnen diese auf den Kopf. Das Band ist das Symbol, dass das Ehepaar nun durch das Band der Ehe miteinander verbunden ist. Am Schluss umrundet der Pfarrer mit dem frisch gebackenen Ehepaar drei Mal den Altar, um sie auf den ersten Schritten in ihrer Ehe zu begleiten. Das Brautpaar ist nun verheiratet und die Gäste werfen Reis und Mandelbonbons (ta koufeta), die mit weissem Zucker kandiert sind, auf das neue Ehepaar. Nach der Zeremonie küssen die Gäste das Brautpaar und wünschen ihnen „Na sísete" (ein langes Leben). Die Gäste erhalten kleine Säckchen mit überzuckerten Hochzeitsmandeln. Diese Mandeln stehen dafür, dass das Leben sowohl Bitteres als auch Süßes bereithält.

Tanzen bis zum Umfallen

Anschliessend wird gefeiert, und zwar laut, lustig, mit viel Essen, Trinken und Tanz bis zum nächsten Morgen. Anschliessend geht das Brautpaar auf Hochzeitsreise.

In Griechenland werden auf den Hochzeitsfeiern gerne immer noch die traditionellen griechischen Tänze getanzt, die oft in einer Kreisform getanzt werden. Bei der Fülle der Gäste wird eigentlich bis in die frühen Morgenstunden durchgehend getanzt, so dass die Braut viel Gelegenheit hat, die Namen auf ihrer Schuhsohle abzutanzen.

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